Montag, 18. März 2013, 08:53h

Eine Reform ist so gut oder so schlecht, wie das Maß, in dem sie sich ihren Schwachstellen stellt

behrens

Kann man die, ich sag mal, unschönen Vorkommnisse nicht irgendwie aus dem Artikel zensieren? Das interessiert doch heute niemanden mehr*.

In gewisser Weise hat es mich beruhigt, dass nicht nur mir gegenüber so ein fragwürdiger Einwand gemacht wird.

Noch mehr hat mich aber die Antwort auf diesen zweifelhaften Vorschlag beruhigt. Kurz und bündig, denn man muss es eigentlich gar nicht begründen, warum man „unschöne“ Ereignisse nicht zensieren will :

Sag mal, aber sonst geht es dir gut, oder? Zensier doch bitte vor deiner eigenen Türe. Danke!*

Um wenn es ging? Nein, nicht um mich, sondern um Jorge Mario Bergoglio, der im Verdacht steht, durch Denunziation für die Entführung von Franz Jalics Anfang der 70er Jahre verantwortlich zu sein.

So etwas passt natürlich überhaupt zu einem Image, das Vertrauen erwecken und Optimismus ausstrahlen soll. Und weil dies so ist, kommen manche Menschen allen Ernstes auf die unselige Idee, die ganzen „unschönen“ Dinge einfach totzuschweigen. Ein fataler Rückschluss, denn alles, was nicht aufgearbeitet wird, wuchert wie ein Krebsgeschwür, das jede Chance auf eine wirkliche Reform von vorneherein zunichte macht.

Auf das Naheliegendste kommt niemand – sich endlich mal zu den Fehlern der Vergangenheit zu bekennen. Der einzig mögliche Weg für einen Neuanfang und eine Reform. Um aus Fehlern zu lernen, muss man sie zuerst einmal offen ansprechen. Dann kann es nur noch besser werden. (Das könnte man übrigens sogar überprüfen, indem man einfach mal einen Blick in Geschichtsbücher wirft…).

Ganz bewusst poste ich dies hier im Betreuerblog...

*Diskussionsseite auf Wikipedia zu Franziskus I

@Sturmfrau, vielen Dank für den Tipp!

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