Samstag, 23. Juli 2011, 01:26h

Und es gibt sie doch – Helden!

behrens

Eine Nachricht, die sehr viel Mut macht: die Altenpflegerin Brigitte Heinisch erstritt vor dem Europäischen Gerichtshof eine Entschädigung für die Kündigung durch ihren Arbeitgeber, ein Berliner Pflegeheim. Grund für die Kündigung war die angebliche Rufschädigung, die durch ihre Anzeige wegen der Missstände im Pflegeheim verursacht wurde. Während die Prozesse vor dem Arbeitsgericht, dem Landesarbeitsgericht und dem Bundesverfassungsgericht scheiterten, entschied jetzt der europäische Gerichtshof, dass das öffentliche Interesse in dieser Sache wichtiger ist als die mögliche Rufschädigung des Unternehmens.

Brigitte Heinisch hat ihre Erfahrungen als Altenpflegerin niedergeschrieben in dem Buch „Satt und sauber“? Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen, was ich aber nachholen werde.

Was mich zutiefst berührt, ist die große Mut, den diese Frau aufgebracht hat. Bei Missständen nicht einfach zu ducken und zu kuschen. Und auch nicht gleichgültig mit den Schultern zu zucken, da es ja „nur“ um andere geht und nicht um die eigene Person (oder die lieben Kleinen). Und mich beeindruckt das Durchhaltevermögen, das diese Frau aufgebracht hat. Sich durch sämtliche Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof durchzubeißen – Hut ab!

Diese mutige Frau versöhnt mich ein wenig. Man darf eben nicht vergessen, dass es auch diese Menschen gibt. Menschen, denen es nicht nur auf einen möglichst hohen Verdienst und ein möglichst guten Eindruck ankommt. Menschen, die Missstände nicht einfach hinnehmen und etwas dafür tun, dass sich Dinge verändern. Menschen, denen wir soziale Verbesserungen und mehr Humanität verdanken.

Es macht Hoffnung, dass es doch noch Menschen gibt, die aufrecht gehen und nicht kriechen. Helden eben.

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