Freitag, 25. April 2014, 00:43h

Freiwilligenarbeit im Hospizdienst - es geht auch andersrum

behrens

Es sind ganz unterschiedliche Menschen, die sich in der Hospizarbeit engagieren. Und manchmal scheint diese Arbeit sogar Menschen anzuziehen, die zuvor etwas völlig anderes gemacht haben, wie an einem Interview in meiner Tageszeitung deutlich wird:

Für S. ist es eine neue Welt. Denn der Vater zweier erwachsener Kinder, der eine leitende Funktion bei einem großen Kaufhaus hatte, war über Jahrzehnte fast ausschließlich mit Kaufleuten zusammen. „Für mich ist es eine Bereicherung, mit Menschen zu tun zu haben, mit denen ich sonst nie Kontakt gehabt hätte.“
Respekt vor anderen haben – das sei das Wichtigste, sagt er. Und anderen Zeit schenken.


Was mir an dieser Aussage so gefällt, ist die Tatsache, dass es auch andersrum möglich zu sein scheint: es ist nicht das kaufmännische Selbstverständnis, das in einen sozialen Bereich eingeführt wird (wohin es definitiv nicht gehört), sondern es erfolgt im Gegenteil eine Abkehr davon und eine Neuorientierung an psychosozialen Gesichtspunkten.

Respekt vor anderen haben und Zeit für andere aufwenden – das sind in der Tat die beiden unverzichtbaren Grundpfeiler, die die Grundvoraussetzung für die Arbeit mit Menschen bilden. Das hohe Qualitätsniveau der Hospizarbeit ist das Resultat dieser Priorität, für die bezeichnend ist, dass es nicht um "Kunden" geht, sondern um Menschen.

Dieses kleine Interview stimmt optimistisch.

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