Mittwoch, 10. November 2010, 12:22h

Qualitätsmanagement

behrens

Vor kurzem wurde mir von einem großen Hamburger Träger von Pflegeheimen ein Fragebogen zugeschickt. Es ging um die Frage, wie zufrieden man mit der Pflege und dem Service ist, wozu verschiedene Bereiche abdeckende Fragen gestellt wurden. Auch manche Pflegedienste befragen ihre Patienten direkt, um zu erfahren, was es für Kritik es gibt und wo ein Bedarf nach Veränderung besteht.

Seit einiger Zeit wird die Arbeit der Heime und auch die der ambulanten Pflegedienste vom Medizinischen Dienst der Krankenkasse kontrolliert, indem ohne Voranmeldung ein Besuch bei einem Patienten erfolgt und dieser dann ganz konkret befragt wird. Als Betreuerin werde ich dann kurzfristig telefonisch um Erlaubnis gebeten – wobei mir dies ein wenig merkwürdig erscheint, denn wenn der Betreute gern an der Befragung teilnehmen möchte, wäre es fraglich, ob ein Betreuer dies überhaupt untersagen dürfte. Aber um diese Problematik soll es hier nicht gehen, sondern darum, dass dies eigentlich genau der Weg ist, die Betroffenen in die Gestaltung ihrer Pflege und Versorgung mit einzubeziehen.

Der Begriff Qualitätsmanagement ist mir eigentlich – wie die meisten der werbewirksam konstruierten Begriffe – zuwider. Aber hier kann ich mich doch damit anfreunden. Denn in diesem Fall handelt es sich ausnahmsweise um keine Sprechblase wie beispielsweise das unerträgliche „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt“ sondern eine konkrete und ehrliche Maßnahme, um Mängel aufzudecken und deren Behebung zu ermöglichen.

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